Guillaume Dufay gehörte schon für seine Zeitgenossen zu den großen Meistern der Musik, sein franko-flämischer Stil war auch in Italien weit verbreitet, wo zahlreiche Musiker als Sänger und Komponisten diese kunstvolle Polyphonie bekannt machten. Dufay selbst hielt sich ebenfalls verschiedentlich in Italien auf, lernte aber auch auf Reisen nach Griechenland die spätbyzantinische Kultur kennen. Nach dem Verlust Konstantinopels an das Osmanische Reich 1453 setzte eine Fluchtwelle der byzantinischen Gesellschaft von Mitgliedern des Kaiserhauses bis hin zu zahlreichen Gelehrten nach Westen ein - besonders Italien war das Ziel dieser Emigranten. Aus Trauer über das Schicksal der griechisch-orthodoxen Kirche schrieb Dufay seinerzeit ein Lamento. Die vorliegende CD spürt den vielfältigen Beziehungen zwischen der Musik Dufays und seiner Zeit und der untergehenden Kultur des christlichen Byzans nach.