Engelslicht und Dornenschatten
Lieder für eine stille Weihnachtszeit
Christine Maria Rembeck*– Gesang, Klavier (*Idee, Komposition, Bearbeitung)
Emilia Gliozzi – Violoncello, Celesta / violoncelle, célesta
Warum es gut ist, alte Weihnachtslieder neu zu hören
Wenn sich Schneeflöckchen leise rieselnd ans Fenster setzt, die Glocken süß erklingen und am Baum die Lichter brennen, dann ist – so verheißen es die Lieder – Weihnachten. Üblicherweise hören wir Weihnachtslieder als Klangkulisse auf dem Weihnachtsmarkt oder in der Schnäppchen-Ecke im Kaufhaus. Verkaufsstrategie ist hier: weichgespülte Melodie. Doch spätestens am Nikolaustag haben wir diese Hintergrundsmusik satt.
Auf der neuen Raumklang-CD „Engelslicht und Dornenschatten“ mit neunzehn ausgewählten Weihnachtsliedern kann und muss man hinhören. Die zum Teil altbekannten Lieder kommen uns dabei merkwürdig neu zu Ohren. Indem Christine Maria Rembeck ihnen nachlauscht, die Melodie nur in kleinen Nuancen verändert, einzelne Textpassagen herausgreift und sie durch ihre eigene Klavierbegleitung neu interpretiert. Engelsgleich berührt uns der Gesang Christine Maria Rembecks, eingebettet in das breite Klangsprektrum des Klaviers und ergänzt durch die warmen Celloklänge Emilia Gliozzis.
1. Süßer die Glocken nie klingen 3:50
Musik:unbekannt;
Text: Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816–1890), 1856
2. Es kommt ein Schiff, geladen 2:44
Musik: unbekannt
Text: Daniel Sudermann (1550–1631)
3. Und unser lieben Frauen 2:28
„Catholisches Gesangbuch“ hrsg. von Nicolaus Beuttner, 1602
4. O Heiland, reiß die Himmel auf 3:00
Musik: unbekannt; „Rheinfelsisches Gesangbuch“, Augsburg 1666
Text: Friedrich Spee von Langenfeld (1591–1635), 1622;
5. Marien wart ein bot gesant 2:24
Musik: überliefert in „Spörls Liederbuch“ 1392
Text: 1382 von Minnesänger von der Hagen aufgeschrieben
6. Zu Bethlehem geboren 3:05
Musik: Paris 1599; Kölner Psalter 1638
Text: Friedrich Spee von Lengenfeld (1591–1635) 1637
7. Entre le bœuf et l'âne gris 3:50
Musik und Text: zuerst veröffentlicht in „Vieux Noels“ von Henri Lemeignen, 1876
8. Engel auf den Feldern singen 2:25
Musik und Text: zuerst gedruckt in „Choix de cantiques sur des airs nouveaux“ von Abbé Lambilotte 1842
9. Maria durch ein’ Dornwald ging 2:33
Musik und Text: unbekannt; überliefert in der Harthausenschen Sammlung geistlicher Volkslieder 1850
10. Schneeflöckchen, Weißröckchen 2:06
Musik: unbekannt; Volksweise
Text: nach Hedwig Haberkern (1837–1902), 1869
11. Es ist für uns eine Zeit angekommen 3:41
Musik: unbekannt; Schweizer Sterndrehermarsch
Text: Paul Hermann (1904–1970)
12. Leise rieselt der Schnee 3:17
Musik und Text: Eduard Ebel (1839–1900), um 1900
13. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen 2:55
Musik: unbekannt; Thüringische Volksweise, entstanden Anfang des 18. Jhd.
Text: Hermann Kletke (1813–1886), 1841
14. O Tannenbaum, du trägst ein’ grünen Zweig 2:04
Musik: Tanz- und Gesellschaftslied aus dem 16. Jahrhundert
Text: Teile aus dem Züricher Oberland; Teile aus dem Paderbornischen
15. Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will 3:28
Musik und Text: aus dem Salzkammergut um 1800
16. Wir harren, Christ, in dunkler Zeit 2:58
Musik: Christian Lahusen (1886–1975)
Text: Rudolf Alexander Schröder (1878–1962)
17. Ich steh an deiner Krippen hier 3:09
Musik: erstmals im „Schemellischen Gesangbuch“, Leipzig 1736; evtl. von J. S. Bach
Text: Paul Gerhardt (1607–1676), 1653
18. Stille Nacht! Heilige Nacht! 3:53
Musik: Franz Xaver Gruber (1787–1863), 1818
Text: Joseph Mohr (1792–1848), 1818
19. Bewahre uns Gott 3:37
Musik: Anders Ruuth (*1926 )
Text: Eugen Eckert (*1954 ), 1985