Alessandro Piccinini (1566–1638)
Chiaccona
Musik für Laute und Chitarrone
Axel Wolf – Laute, Chitarrone
Iris Weber – Orgel
Jörg Meder – Violone
Bernward Jaime Rudolph – Gitarre
Hilko Schomerus – Percussion
Der Ursprung der Chaconne als Tanzlied liegt in Lateinamerika. Sowohl humoristischen als auch zotigen Charakters wird die Chaconne von Gitarre und Percussion begleitet. Die meisten der überlieferten Texte enthalten im Refrain das Wort »chacona« und den Begriff »vida bona« (=gutes Leben). Rasch erfolgte die Verbreitung in Spanien und Italien. Alessandro Piccinini, ein Zeitgenosse Monteverdis und Frescobaldis, gibt 1623 nach langer Vorbereitung sein erstes Werk »Intavolatura di Liuto et di Chitarrone, libro primo« heraus. Dieses Buch enthält ein detailliertes Vorwort mit Hinweisen zur Spieltechnik, den Instrumenten und der Interpretation, sowie diverse Stücke wie Chiacconen, Toccaten, Gagliarden und Correnten.. In den beiden Lautenbüchern Piccininis lassen sich keine Noten für die Begleitung finden, Axel Wolf ergänzte sie und besetzte das Continuo entsprechend dem Charakter der Stücke: Violone und Truhenorgel liefern das klangvolle Fundament, über dem sich die Laute in einer Toccata frei bewegt und in den Chiacconen, Gagliarden und Correnten akzentuieren Barockgitarre und Percussion wirkungsvoll die rhythmische Komponente der Stücke.
Axel Wolf studierte Gitarre und Laute bei Hans Michael Koch. Neben Meisterkursen bei Nigel North und Hopkinson Smith folgten weitere Studien bei Rolf Lislevand. 1988 gründete er zusammen mit Simone Nill (Blockflöte) und Robert Sagasser (Viola da gamba) das Ensemble »La Sfondrata«. Dieses Ensemble wurde 1992 Preisträger beim Internationalen Wettbewerb für Alte Musik in Utrecht. Axel Wolf spielt als Lautenist in bekannten Ensembles, z.B. dem »Freiburger Barockorchester«, der »Musica Fiata« Köln, der »Ars Antiqua Austria« und dem »Gabrieli Consort & Players« London. Seine Konzerttätigkeit führte ihn auf zahlreiche internationale Festivals (u.a. in Boston, Brügge, New York, Tel Aviv). An der Bayrischen Staatsoper in München ist er häufiger Gast unter dem Dirigat von Harry Bicket oder Ivor Bolton. In Opern-, Konzert- und CD-Produktionen arbeitete er zusammen mit Dirigenten wie Peter Schreier, Lajos Rovatkay, Paul McCreesh und Joshua Rifkin. Von 1986 bis 2003 unterrichtete Axel Wolf an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.
1 Toccata XXIII 2:55
2 Corrente X 2:00
3 Chiaccona »Cappona alla vera Spagnola« 7:09
4 Toccata III Cromatica 3:51
5 Gagliarda III 1:12
6 Corrente IX 0:59
7 Corrente X 1:15
8 Battaglia 7:48
9 Passacaglia 6:57
10 Toccata VI 2:58
11 Partite Partite variate sopra»L’Alemana« 5:13
12 Corrente sopra »L’Alemana« 1:30
13 Canzona seconda 3:11
14 Corrente terza 1:51
15 Toccata XIII 2:51
16 Romanesca con partite variate 7:31
17 Chiaccona »Mariona alla vera Spagnola« 4:42
18 Sarabanda »alla Francese« 1:35
19 Toccata II 2:37
20 Chiaccona in partite variate 3:37